Freitag, 23. August 2013

Halbes Jahr

Nun bin ich ein halbes Jahr hier und ich dachte mir ich schreibe mal ein wenig was in meinem Kopf rumschwirrt.

Als ich in Japan angekommen bin, war alles soweit weg. Der Anfang der Schule, der Sommer, der Alltag... Ich war viel rum gelaufen um die Stadt besser kennen zu lernen, habe einige Orte besichtigt und so. Aber das war eben kein "Alltag". Seit der Start der Schule, ist dieser aber allmählich bei mir angekommen. ~darüber bin ich sehr froh, denn ich begann mich unwohl zu fühlen ohne Alltag~ ^^

Mein Japanisch ist besser geworden, aber gut bin ich dennoch nicht. Bei wichtigen Situationen, in der realen Welt, fehlen mir immer die richtigen Worte. Das ist echt manchmal deprimierend. Zum Beispiel heute, als ich mir meine Monatskarte für die U-Bahn gekauft habe. Ich hab 'nen Stuss geredet, unglaublich. :/
Bald stehen eine ganze Reihe an wichtigen Tests an. Diese entscheiden dann ich welche Klasse ich als nächstes komme. Ich erklär mal kurz die Gruppen (Ein bisschen ist das Hörensagen, was ich hier schreibe, was in den Kursen abgeht):
1. Klasse: Totale Beginner. Fangen mit Kana und einfachen Sätzen an. Lernen Grundkenntnisse und wenig                     Kanji. (Da bin ich)
2. Klasse: Haben ein wenig Grundkenntnisse. Können Kana und ein wenig Kanji schreiben/lesen.
3. Klasse: Grundkenntnisse sind vorhanden und werden weiter ausgebaut, ebenso wie Kanji.
4. Klasse: Kanji lernen ist hier angesagt. Natürlich aber auch Grammatik und so.
5. Klasse: Hier geht es um den Feinschliff.
6. Klasse: Die sind super gut. Im Unterricht wird wohl die japanische Kultur im Fokus gestellt. (Natürlich                       trotzdem mit lernen und so.

Ziel von Klasse 1 (und 2) ist zu Klasse 3 zu wechseln. Die Schüler die etwas langsamer mitkommen, werden aber in Klasse 2 kommen (oder sogar Klasse 1 wiederholen). Es gibt sogar die Möglichkeit in Klasse 4 zu kommen. Aber da muss man echt gut sein. Auch mit Kanjis und so. Ich hoffe in die 3. Klasse zu kommen. Aber ich habe eben ein wenig Angst, weil ich gerne die Grammatik-Tests nicht so gut schreibe.

Es gibt Dinge die ich vermisse, die einfach anders hier sind. Ich vermisse meine Freunde, ein paar deutsche Gerichte (wie Rinderrouladen), die Szene und Tanzclubs, Demonstrationen, manchmal auch die Direktheit und das ich nicht Out bin ..  Aber ich bin im allen doch sehr glücklich. An erster Stelle, weil ich natürlich mit meiner Partnerin hier bin und mit ihr so viele verschiedene Dinge erlebe. Was soll ich sagen, ich liebe sie einfach! ^^ Und dafür spreche ich sogar in Rätseln, wenn das Thema Beziehung bei meinen Klassenkameraden aufkommt..  ;)

Montag, 19. August 2013

Fujisan

Seit Frühling nerve ich meine Freundin, dass ich den Fujisan besteigen möchte. Sie konnte das nicht nach vollziehen, wollte mich aber auch nicht alleine losziehen lassen. Jedes mal wenn das Thema aufkam, fragt sie ob es denn wirklich sein müsse das wir klettern werden. Ich meinte nur zu ihr, sie kann auch gerne in einem Onsen auf mich warten. ^^ Am Ende sind wir aber natürlich gemeinsam geklettert.

Allgemeine Infos:
Die meisten Leute  die den Fujisan besteigen wollen, fahren mit den Bus zur 5. Station von einem der offiziellen Wege. Es gibt 4 verschiedene Wege den Fujisan zu besteigen. Der bekannteste und damit auch der vollste ist wohl der Yoshida Weg, oder auch Kawaguchiko genannt. Busse fahren regelmäßig zur 5. Station die in ca. 2600 m Höhe liegt. (Ich war dort mit meiner Schule im Mai). Der Subashiri Weg ist auf der selben Seite wie der Yoshida Weg zu finden. Am Ende verlaufen die Wege zusammen. (Was sie dann noch mal voller macht) Dann gibt es noch den Gotemba Weg. Busse fahren bis zu einer von ca. 1400 m hoch. Es ist der längste Weg und damit wohl auch nicht so besucht. Zuletzt kommt noch der Fujinomiya Weg, ca.2400 m. Viele wandern in der Nacht um den Sonnenaufgang zu sehen. Auf'n Berg wird es zu dieser Zeit besonders voll und auch die Wege sollen wohl manchmal überfüllt und Stau haben. 

Meine Freundin und ich sind den Fujinomiya Weg gegangen. Es war nicht so voll wie erwartet. Gestartet sind wir ca. um 11 Uhr. Der Aufstieg hat 6 1/2 Stunden gedauert. Es war echt anstregend. Wir haben zwischendurch viele Pausen gemacht. Auch wegen der Höhe, weil die Luft ja etwas dünner wird. Wir hatten auch Flaschen mit Sauerstoff dabei. Was ich jedem nur empfehlen kann, um Übelkeit und Kopfschmerzen vorzubeugen. Der Weg ist -natürlich- steinig. Von großen die man ein wenig beklettern muss, oder auch kleinen die einen rutschen lassen. Der Weg ist zudem sehr sandig, leichter Sand der einen bei jeden Schritt ins Gesicht weht. Wer empfindlich ist für sowas, sollte eine Atemmaske (oder Tuch) mitnehmen, um Nase und Mund zu schützen. Alle Wege haben insgesamt 10 Station, wobei die 10. der Gipfel vom Fuji ist.
Meiner Freundin ging es zwischenzeitlich, so um die 8. Station etwas schlechter. Aber nach einer Pause und Sauerstoff konnte sie weiterklettern. Bei der 9. Station haben wir uns dann auch mal einen Kakao gegönnt. Das tat echt gut, weil mein Hals inzwischen etwas weh tat von der kühlen Luft.
Irgendwann sind wir oben dann angekommen und wir konnten es selbst nicht glauben. :D Wir waren echt so glücklich darüber, aber freuten uns auch das wir bald in unsere Unterkunft gehen konnten, um uns auszuruhen. Oben auf den Berg, und auch bei den unteren Stationen, kann man sich ausruhen und etwas Essen. Natürlich gegen Bezahlung. Meine Freundin hatte uns in dieser Unterkunft zwei Plätze reserviert.Die Bedingungen waren allerdings ziemlich streng dort. Check In vor 18 Uhr, geschlafen wird um 19 Uhr. Die Tür wird abgeschlossen, so dass man leider nicht im Dunkel rausgehen kann um Sterne zu betrachten. Und das Licht geht um die selbe Zeit aus. Um 4 Uhr morgens wird es allerdings wieder angeknipst und alle werden geweckt, um nach den Frühstück mit gepackten Sachen, den Sonnenaufgang zu sehen.  Mir ging es am Morgen nicht ganz so gut, also konnte ich den Sonnenaufgang leider nicht wirklich genießen. Nach dem wir dann noch beim Schrein gewesen waren, der um 5 Uhr aufmacht, sind wir dann aufgebrochen um nach unten zu gehen.

Sonnenaufgang


Kleiner Einblick wie der weg aussieht. 
Der Rückweg war zwar schneller zu bewältigen, 4 Stunden, aber einfacher war er trotzdem nicht. Man ist noch mehr gerutscht und die Knie taten mir weh, weil die Belastung ganz anders war, wie auf den Weg nach Oben. Als wir unten ankamen waren wir wieder überglücklich. Ich hatte die letzten zwei Stationen nur noch rum gemault, dass ich endlich ankommen möchte. ^^'
Bevor wir aber wieder nach Yokohama fuhren, sind wir kurz nach Hakone gefahren um ein Bad im Onsen zu nehmen. Meine Freundin hatte mir einige Tage zuvor feierlich erzählt, dass sie ein Bad gefunden hatte, wo Tattoos erlaubt sind, so das ich mich nicht verstecken brauche. ~wuhuu! :3
Jetzt zwei Tage später, scheint alles so weit weg. Und die Erinnerung wie ein Traum. Nur der -wirklich heftige- Muskelkater sagt mir, es war real.

                                   
                                             Meer aus Wolken

Dienstag, 13. August 2013

Gebrochene Beine und Geister

Am Wochenende sind meine Freundin und ich zu einem Futsal-Turnier gegangen. Seit März spielen wir beide in Yokohama Futsal. Es macht Spaß, aber ich bin nicht sonderlich gut... Die meisten Futsal-Plätze sind oben auf den Dächern von irgendwelchen Kaufhäusern. (Zumindest die wo wir bisher waren)
Das Turnier am Wochenende war in Tokyo und es war speziell für L-Girls ausgeschrieben. Wir beide kannten niemanden dort, also war ich wie immer recht schüchtern und habe uns einen Platz etwas weiter hinten gesucht. (introverts..) Zudem schienen sich die meisten kennen und ich bin niemand der in die Mitte Unbekannter springt und schreit: "Hier bin ich!". Aber nach einiger Zeit haben wir uns etwas mit den anderen Mädels angefreundet.
Die Teams wurden bunt gemischt und meine Freundin war in einem gegnerischem Team. Es hat Spaß gemacht, trotz Hitze. Wir spielten in einer kleinen Halle mit Klimaanlage ~Luxus. Alles war toll und super bis plötzlich etwas auf dem Spielfeld passiert ist. Ich war gerade nicht am spielen und wunderte mich warum denn alle plötzlich auf dem Feld nur noch stehen und einige um ein Mädel rum standen. Erst dacht ich, sie sei vielleicht Ohnmächtig geworden, wegen Hitze und so. Aber ein Mädel kam raus und erzählte ihren Freundinnen das irgendwas mit dem Bein sei. >.<  *autsch!! Meine Freundin erzählte mir später (sie war die ganze Zeit bei dem Mädel und hatte mitgeholfen bei erster Hilfe), dass wohl das Bein gebrochen war. So richtig mies. Zuerst dachten wohl einige, auch das Mädel selbst, das sie ein Krampf hat und man hat halt, wie es üblich ist das Bein genommen und gegen gedrückt. Jedoch dabei haben sie dann festgestellt das irgendwas nicht stimmte.. ~ich bekomme immer Phantomschmerz wenn ich daran denke~..  Naja der Krankenwagen kam dann nach einer Zeit und hat das Mädel mitgenommen. Wir haben das Turnier dann mit Elfmeter-Schüssen beendet.

Gestern war ich bei einer Ausstellung in Yokohama Sogou. Es war eine Ausstellung über japanische Geister und Monster und sowas. Ich liebe solche Sachen einfach! :3   Also Geistergeschichten und unnatürliche Phänomene. Habe mir auch letztens 2 Bücher gekauft. Die sind natürlich in japanisch, aber das ist um so mehr ein ansporn, schnell Kanji und Vokabeln zu lernen!! ;) Die Mutter meiner Freundin mag sowas ganz und gar nicht. Also zeige ich ihr lieber nicht  meine Postkarten und so die ich mir dort gekauft hatte. ^^
Ich möchte auch unbedingt zu den nächsten zwei Ausstellungen gehen, die dort gezeigt werden. Einmal eine Ausstellungen zu "Lady Oskar - die Rose von Versailles" und "Alfons Mucha - Unknown". Ich freue mich jetzt schon darauf. :D

Donnerstag, 8. August 2013

Baseball

Beliebtester Sport der Japaner ist wohl Baseball (jap. 野球, やきゅう). Es ist so verbreitet, wie Fußball in Deutschland. Und weil ich gerne vieles ausprobiere, auch wenn ich kein direktes Interesse habe, wollte ich natürlich auch mal zu einem Spiel gehen. Meine Sprachschule ist direkt gegenüber von einem Baseball-Feld und man kann die Leute dort auch spielen sehen. Aber gestern war es dann soweit auch mal in ein Stadium zu gehen und das Geschehen live mitzuerleben. 
Die Mutter meiner Freundin hatte mich abgeholt und wir haben erst mal etwas zu Essen und Trinken gekauft, bevor wir zum Stadium gefahren sind. Natürlich war es am Stadium total voll. Aber wir haben uns durchgekämpft. ^^
Wir saßen recht nah am Spielfeld, was toll war. Aber ich hatte meine Kamera vergessen, was absolut nicht toll war. :/  Meine Handy-Kamera macht leider nicht so gute Bilder.. Nun ja, shit happens! Meine Freundin kam später dazu. Es spielten die Yokohama Beystars gegen die Giants. Am Anfang stand es gut um die Beystars (mein Team), aber zum Ende dann nicht mehr. Sie haben verloren. Einige Leute sind schon in der Vorletzten Runde nach Hause gegangen. (Es war wenig Hoffnung das der Spielstand sich noch gravierend ändern könnte) Auch meine Freundin und Mutter wollten schon gehen. Ich aber nicht. 
Ich verstehe so etwas nicht. Wenn man zu einem Spiel geht dann bleibt man doch bis zum Schluss, auch wenn das eigene Team verliert. Man muss sie doch auch dann noch unterstützen, oder nicht? Naja vielleicht denke auch ich nur so. :S



Natürlich plane ich auch irgendwann ein paar Bälle selber zu schlagen. -Ich schaue nicht gerne Sport, mache ihn lieber selber- Ganz in der Nähe meiner Wohnung gibt es auch einen solchen Platz, wo man sich austoben kann. 


Übrigens bin ich auch bei Instagram zu finden, mit dem Blognamen. (Dort poste ich öfter Bilder,als ich hier schreibe.. ) :S




Dienstag, 6. August 2013

Insekten

Es ist nicht so, dass ich Insekten hasse. Ich empfinde einfach einen starken Ekel, wenn ich sie sehe. Number One sind Spinnen. Widerlich!! In der Wohnung in Berlin hat es nur so von Weberknechten gewimmelt (ja auch diese reichen aus um mich meines Schlafes zu berauben). Auf facebook habe ich meine Freunde mit tollen Spinnengeschichten unterhalten... Meine Freundin musste ständig die armen Tierchen vor die Tür setzen. Nein, ich möchte nicht das sie getötet werden. Denn sie können ja auch nichts gegen meine Phobie.
Aber wie es natürlich so ist, kaum war meine Freundin auf Klassenfahrt oder back in Japan, schon kamen mir die Tierchen dauernd in die Quere. Ich bin sogar deswegen ein paar Tage lang nicht in die Küche gegangen. Aber als meine Eltern zu besuch kamen, waren sie natürlich verschwunden..

In Japan gibt es ja auch diese und jene Krabbeltiere. Ich versuche ja schon mich selber in den Griff zu bekommen. Und beobachte zum Beispiel die kleinen Tierchen. (Nicht nur Spinnen auch andere mehr als 4-Beine-besitzende-Tierchen) Ich muss gestehen, ich mag die Zikaden (wenn sie nicht grade mit einem hohen Tempo in meine Richtung geflogen kommen). Als wir letztens im Park waren habe ich sogar eine auf die Hand genommen. Also als sie noch eine Larve war und gerade auf den Weg zum Baum war (Der war noch weit, also habe ich sie zum Baum getragen (nachdem ich tausendmal gefragt hatte, ob die denn auch wirklich nicht beißen können)). Ich war so stolz auf mich. :3

In Japan gibt es aber ein zur Realität gewordener Albtraum. Ich habe den Namen vergessen. Natürlich ist es eine Spinne und sie soll so groß wie eine Hand sein. Ich hoffe ich werde ihr nie, NIE begegnen. ~schnell auf holz klopf~

Ach und die Schmetterlinge sind auch toll! So schön groß und farbenfroh. Aber einfach zu schnell um ein paar brauchbare Fotos zu machen.. :/



Montag, 5. August 2013

Zikaden-Video, und ein bisschen Wochenende

So, habe ja geschrieben, dass ich ein kleines Video von den Zikaden hochladen möchte. Erwartet keine Hollywood-Qualität. ^^ Meine Kamera ist noch relativ neu und ich muss mich noch etwas mit den Funktionen vertraut machen... (Ausrede, ein bisschen - ich bin einfach eine schlechte Fotografin und Kamerafrau)


Am Freitag, nach der der Schule war ich in in Odaiba. Das ist riesiger als ich dachte. Und so viele Einkaufszentren. Am Abend war ich echt kaputt, dabei hatte ich noch nicht alles erkundet was die künstliche Insel zu bieten hat. Aber mein Ziel hatte ich erreicht! Und das war den riesigen Gundam abzulichten. Bin zwar kein Gundam-Fan, aber wollte diesen trotzdem mal sehen. (Ich wünschte es gäbe in den Bergen Hakones eine Evangelion-Figur..)

Samstag waren meine Partnerin und ich Futsal spielen. Diesmal früh morgens, in Shibuya. Das hat echt Spaß gemacht und wir werden wohl nun öfter dort hingehen.